Concert II – “Gestural Music – Moving Music II”

Montag 26. Januar 2016, 19:00 Konzertsaal 1 (Ebene 7)

Angela Stoecklin & Jan Schacher
“Moving Music” – for Dance & Live-Electronics (2016) UA

“Musik bewegt uns, fur Musiker ist die Bewegung ein Teil des Handlungsraums des Instrumentes. Wie ist bei Tanz? Welche Beziehung ensteht zwischen Bewegung und Klang, wenn diese in Abhängigkeit gebracht und verknüpft werden? Das Stück ‘Moving Music’ untersucht die Art und Weise wie im interaktiven Tanz die Rolle(n) der Tanzerin verandert wird und die Wahrnehmung der Verbindung zwischen Musik mit Tanz sich dadurch verschiebt.”

Jan Schacher
“new islands” – for Sensorgloves & Live-Electronics (2011-2016)

New territories are only truly discovered by going there. This holds true for both the stage and the world at large. On stage, the physical presence of the performer is one of the clearest point of reference. It carries expression, intention and captures the attention of the audience. In this piece, technical elements are hidden, emphasising the invisible nature of the electronic sound processes and putting the body in the centre.

Cathy Van Eck
“Song No 3 – Singing through Gestures”

“Statt mit der Stimme wird hier mit den Handen und Armen gesprochen und gesungen. Die Performerin bleibt stumm und elektronische Klange werden mit Hilfe von Mikrofon, Lautsprecher und Elektronik uber Armbewegungen angesteuert.”

Beat Unternahrer & Jan Schacher
“Double Vortex II” – for Trombone & Live-Electronics (2014-2016)

“But my seeing body subtends the visible body, and all the visibles with it. There is a reciprocal insertion and intertwining of one in the other. Or rather, if, as once again we must, we eschew the thinking by planes and perspectives, there are two circles, or two vortexes, or two spheres, concentric when I live naïvely, and as soon as I question myself, the one slightly decentred with respect to the other” (Maurice Merlau-Ponty, The Visible and the Invisble, p. 138)

 

Eine detailliertere Sichtweise auf unterschiedliche Praktiken von ‘gestischer Performance’ entsteht durch die Gegenüberstellung von traditionellen Instrumenten, sensor-basierten Spielarten mit elektronischer Klangverarbeitung, sowie dem Einbezug von Bewegung durch interaktiven Tanz der mit elektronischen Klängen gekoppelt ist. Die Betonung dieser instrumentalen Verbindung mit wahrnehmungsorientierten Fragestellungen erlaubt es, neben subjektiven Erfahrungen auch konkrete Informationen zur Verfügung zu haben, welche interdisziplinäre Vergleiche ermöglichen. Die Resultate der Forschungsarbeit sind sowohl für die Musiker relevant, die einen differenzierten Umgang mit dem Körper wollen, als auch dazu, Verständnisfragen an den Schnittstellen zwischen musikalischer Praxis und Analyse zu klären.Das Konzert ‘Moving Music II’ vom 25. Januar 2016 im Konzertsaal 1 der ZHdK präsentiert eine Werkschau von Kompositionen, welche aus dem Projekt ‘Motion Gesture Music’ hervorgegangen sind, oder das Thema auf besondere Art und Weise beleuchten. Die zwei nu geschaffenen Arbeiten des Projektes, ein Stück für Posaune, Bewegung und Live-Elektronik “Double Vortex” und ein Stück für Tanz und interaktive elektronische Klänge “Moving Music” zeigen, wie körperliches Agieren mit und ohne Instrument die Dynamik und Klanglichkeit genauso beeinflussen wie kompositorische Konzepte und Strukturen. Die beiden performativen Anordnungen spiegeln sich gewissermassen: der Musiker macht die Bewegung bewusst und explizit zum Inhalt macht während die Tänzerin in einem Spannungsfeld zwischen instrumentalen, klangbezogenen Handlungen und reinen Bewegungen aktiv ist. Diese beiden Kompositionen werden von weiteren Skizzen und Performance-Ideen eingerahmt, welche komplementäre Aspekte des Themas der musikalischen Geste und Bedeutung von Körperlichkeit in der Musik beleuchten.